Fremde Köpfe – neue Lösungen
Was ist bei Top-Besetzungen wichtiger: Branchenwissen oder Funktionsstärke? – Beides natürlich. Aber wenn ein neuer Chef gesucht wird, muss man manchmal neue Wege gehen. Heißt hier: es muss nicht zwingend ein Branchenfachmann sein.
Bei der Direktansprache nehmen Personalberater Kontakt mit Menschen auf, die sie aus verschiedenen Gründen für die richtige Lösung einer Besetzungs-Aufgabe halten. Schnell ist man geneigt, die Spitzen-Fachleute ausschließlich der entsprechenden Branche in Betracht zu ziehen. Nicht selten ist das aber der falsche Weg. Gerade in Umbruch-Situationen, wenn ein „Turn-around“ sich abzeichnet, neue Märkte erschossen werden sollen, oder verkrustete Strukturen aufgebrochen werden sollen, bieten fremde Branchen bessere Lösungswege.
Executive Search muss Branchengrenzen überschreiten
Besonders deutlich zeigt sich dies bei sogenannten „disruptive“-Strategien, also Geschäftsmodellen oder Vorgehensweisen, die konventionelle Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen überflüssig machen.
Diese neuen, digitalen Services – und ebenso auch konventionelle Unternehmen, die gerade den Wandel zu digitalen Prozessen und Angeboten vollziehen – gehen bewusst völlig andere Wege. Hier sind neue Denkweisen gefragt und das bewusste Durchbrechen sicher geglaubter Regeln und Wahrheiten. Ein abgeklärter Branchen-Experte und Alles-Wisser mit unumstößlichen Erfahrungswerten wäre da fast schon kontraproduktiv! Gewohnheiten und geliebte Erfahrungen können nämlich auch den Handlungsspielraum einschränken, getreu einem Lehrsatz aus der Psychologie: „Wer einen Hammer in der Hand hält, für den sieht jede neue Aufgabe aus wie ein Nagel.“
Für Personalberater mit Verantwortungsbewusstsein ist das eine schwierige und nicht ungefährliche Herausforderung. Denn während ein Branchen-Fachmann noch relativ leicht zu identifizieren ist, muss man bei der Suche nach Querdenkern, kreativen Lösungs-Findern und überzeugenden „Pionieren“ weit über den Tellerrand hinausblicken und wesentlich mehr über die Persönlichkeit wissen um Träumer von Könnern zuverlässig zu unterscheiden. Da sind enge, gut gepflegte Kontakte unabdingbar. Man muss schon genau wissen, wie sich das „Querdenken“ und die kreativen Ideen letztlich in der Praxis bewährt haben. Wie das Unternehmen darauf reagierte, wie gut der „Visionär“ auch darin ist, Unterstützer zu gewinnen, und wieviel Substanz letztlich hinter den „originellen“ Lösungen steckte.
„Lösungsorientierte“ Personalsuche
Statt Kandidatenbeschaffung geht es hier um lösungsorientierte Personalsuche. Sie ist nur solchen Personalberatern möglich, die sich jahrelang auf diese Arbeitsweise konzentrieren und ein sehr gut gepflegtes Netz von Persönlichkeiten nicht nur in ausgewählten Branchen pflegen. Ein Beispiel ist die Münchner Personalberatung Xellento, ein Unternehmen mit „Boutique“-Charakter, das Führungspersonen auf höchster Ebene vermittelt. Das Beraterteam kultiviert bewusst seine persönlichen, teilweise unterschiedlichen Arbeitsweisen, um den Kunden einen höchst individuellen Service bieten zu können.
Ihr Selbstanspruch ist es, die Suche nicht erst im Falle eines Suchauftrags zu beginnen, sondern durch die ständig aktualisierten Kontakte, den richtigen Kandidaten aus einer großen Gruppe von persönlich bekannten Executives – und nicht einfach aus einer Datenbank – auszuwählen.
Das hilft nicht nur, fatale Fehleinschätzungen zu vermeiden, sondern wird auch der menschlichen Seite der Personalvermittlung besser gerecht. Denn wie oft entscheidet tatsächlich die „Chemie“ über den Erfolg einer Führungsperson! Und wie oft ist für Kandidaten das Umfeld entscheidend für das Wohlbefinden der Familie – und damit letztlich auch für seinen oder ihren persönlichen Erfolg.